Am letzten Spieltag der Vorrunde musste unsere E-Jugend die Fahrt nach Auma antreten. Neben dem Tabellennachbarn HBV Jena II warteten zudem die Mannschaften vom HSV Apolda und vom SV BW Auma auf uns. Die Ausgangslage vor dem Spieltag war denkbar gemütlich: die Qualifizierung für die Regionsoberliga war gesichert und nur noch eine Niederlage gegen Jena II und eine unwahrscheinliche Ergebniskonstellationen konnten uns von Tabellenplatz zwei verdrängen. Dennoch wollten wir die 6 Punkte eintüten und auch unseren Teil dazu beitragen, dass unserer HSG I ebenfalls den Sprung in die Regionsoberliga schafft. Vom Personal her konnten wir bis auf Eric und Miri auf den vollen Kader schöpfen. Zudem verstärkten uns Nils und Justus aus der F-Jugend, welche mit zuletzt zwei gewonnenen F-Turnieren im Gepäck ausreichend Motivation mitbrachten. Eine kleine Umstellung brachte der Tag dennoch mit sich, denn die Halle in Auma ist äußerst kuschelig. Bei Zuschauern Schuhgröße 46 z.B. befindet sich der Abschnitt 28-46 auf der Platte und die Coaching Zone in der Aßmann Halle Eisenach wirkt zur derer in Auma so groß wie ein IKEA.

Nachdem wir uns das Eröffnungsspiel zwischen Auma und Apolda noch in Ruhe anschauen konnten, ging es für uns dann im Toppspiel des Tages gegen die zweite aus Jena. Nach zwei Toren von Phil, sowie Emil, Tim und Edwin sah es Mitte der ersten Halbzeitmit 5:1 aus unserer Sicht recht gut aus. Anders als noch in einigen Spielen zuvor haben wir es sehr gut verstanden, in der Abwehr ordentlich zuzupacken und Jena nicht großartig ins Spiel kommen zu lassen. Dabei „peitschte“ Trainer Steffen die Mannschaft äußerst verbal an, was nicht bei allen Zuschauern und Verantwortlichen in der Halle gut ankam. Der Zweck heiligt eben nicht immer die Mittel. Es sei für den Spieltag vorweggenommen: das besserte sich im weiteren Verlauf. Zurück zum eigentlichen Spiel. Mit einer 8:3 Führung ging es in die Pause. Hört sich erstmal gut an, aber zur Wahrheit gehört leider auch, dass wir unser Spiel nicht voll entfalten konnten. In einigen Offensivsituationen agierten wir zu behäbig, verpassten den richtigen Abspielmoment, ging der Kopf zu spät nach oben oder verzeichneten wir technische Fehler. Immerhin: Micha war wie immer ein starker Rückhalt und konnte einige 1:1 Situationen für uns entschärfen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit neutralisierten sich beide Teams weitestgehend, ehe Milan mit seinem Tor auf +6 stellen konnte. Nachdem Jena den vierten Treffer erzielen konnte, erwischten wir offensiv eine sehr gute Phase und konnten durch einen 4-Tore-Lauf auf 13:4 stellen (17.). In den letzten Minuten mussten wir nochmal umstellen, da Tim nach einem Zweikampf verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Hinten raus verließ uns dann etwas die Konzentration in der Abwehr, so dass Jena noch vier Treffer erzielen konnte. Am Ende stand nach einem sehr intensiven Spiel mit 14:8 der erste Sieg des Tages fest.

Im zweiten Spiel des Tages ging es dann gegen den HSV aus Apolda. Für Milan, Phil und Emily starteten Justus, Mila und Nils. Emil, Edwin und Tim vervollständigten die erste sechs und was in den ersten zehn Minuten folgen sollte, war so nicht abzusehen, denn die sechs spielten sich in einen Rausch: Edwin (8), Tim (4), Emil (3) sowie Mila und Justus mit jeweils einem Tor stellten zur Pause auf eine 17:0 (!) Führung. Nahezu jeder Fehler von Apolda wurde sofort in etwas zählbares umgewandelt. Dabei agierte die Mannschaft mit einer unfassbar hohen Konzentration und einem brutal schnellem Umschaltspiel. Fast zwei Tore pro Minute und kein Gegentor. Hut ab, das war so wirklich nicht absehbar. Die zweite Halbzeit bot dann Zeit für Personalveränderung. Odin übernahm für Edwin am Kreis, Malte ersetzte Emil, Emily kam für Mila und mit Nils und Justus kehrten auch unsere Jüngsten vereint auf die Platte zurück. Tim blieb zum Lenken weiterhin im Spiel. Zusätzlich stellten wir auf eine 6:0 Abwehr um. Dies bremste unseren Vorwärtsdrang etwas aus, gab aber auch dem HSV die Gelegenheit wieder Mut zu fassen und zu Abschlüssen zu kommen. Erstmal stellte Malte jedoch auf +18. Insgesamt entwickelte sich in der zweiten Halbzeit ein lockeres Spielchen zwischen den beiden Mannschaften, in dem sich Odin am Kreis mit vier Treffern hervortat. Leider wurden diese Treffer fälschlicherweise für Mila notiert. Nun ja, es bleibt in der „Familie“. Den Schlusspunkt kurz vor Schluss zum 25:6 Sieg setzte Emil mit einem Weitwurf von kurz hinter der Mittellinie.

Gleich im Anschluss folgte das letzte Spiel des Tages und der Vorrunde gegen den Gastgeber aus Auma. Diesmal übernahm Milan die ungewohnte Rolle im Aufbau für Tim und Phil, im Spiel gegen Apolda noch pausiert, kehrte in die erste sechs zurück. Ansonsten durfte sich jeder noch mal probieren und präsentieren. Vom Verlauf her erinnerten die ersten zehn Minuten stark an die erste Halbzeit gegen Apolda und es gelangen unserem Team 14 Tore. Nils gelang nun ebenfalls ein Treffer. Für die letzten zehn Minuten wurde nochmal kräftig durchrotiert und wieder auf eine 6:0 Deckung umgestellt. Am Spielverlauf änderte das wenig, da wir aus der konzentrierten Abwehr heraus viele schnelle Umschaltmomente kreieren konnten und vor dem Tor sehr cool geblieben sind. Kurz vor Schluss packte Auma dann etwas zu hart zu und nachdem Emily den fälligen Penalty erfolgreich verwandelt hatte, fanden sich alle Feldspieler als Torschützen in der Statistik wieder. Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung dieser Mannschaft. Das finale Tor der Hinrunde zum 23:5 erzielte Justus dann Sekunden vor Schluss nach einem weiten Pass von Emil. Auf Seiten von Auma tat sich besonders Frieder Jonuschies hervor, der alle fünf Tore für Auma erzielen konnte und auch sonst mit seinem Spielverständnis und Dribbelings sehr auffällig agierte. Kaum zu glauben, dass dieser Junge gerade mal erst sieben Jahre alt ist.

Das Fazit vom Spieltag fällt ähnlich aus wie das Fazit der Hinrunde: insgesamt haben wir einen sehr starken Handball mit Fokus auf schnelle Balleroberung und noch schnelleren Umschaltmomenten gezeigt. Heute und auch im Verlauf der Hinrunde haben aller Kinder gezeigt, dass sie Tore werfen können. Insgesamt gelangen uns das als Team unfassbar 295 mal. Nicht nur die meisten Tore in unserer Staffel, sondern die meisten Tore einer Mannschaft über alle drei Staffeln hinweg. Besonders erfolgreich heute und auch im gesamten Verlauf der Hinrunde war Edwin beim Tore werfen, der mit insgesamt 89 Treffer in 15 Spielen Platz 1 in der Torschützenliste unserer Staffel erreichen konnte. Thüringenweit fehlte ihm lediglich ein weiteres Tor, um über alle Staffeln hinweg alleiniger Torschützenkönig zu werden. Auf Platz zwei in unserer Staffel folgt Emil mit 72 Toren. Dabei profitieren beide unfassbar von Tim im Aufbau, der mit seiner Galligkeit, Wendigkeit und seinem Willen viele Bälle erkämpft und verteilt. Wie schon mehrfach erwähnt, haben sich alle neuen sehr gut in Mannschaft eingefügt. Mit Micha haben wir eine sehr starke Nummer 1 im Tor, der in seiner Spielanlage und seinen Fähigkeiten sehr an Erik erinnert. In jedem Fall immer ein sicherer Rückhalt. Mit Justus und Nils konnten wir schon sehr erfolgreich zwei Kinder aus der F-Jugend integrieren, die nicht nur den Platz auf der Bank warmhalten, sondern auch schon auf der Platte mit 4 bzw. 6 Toren Akzente setzen konnten. Das sieht insgesamt schon alles sehr gut aus, aber es gilt auch, dies weiter zu verfestigen. Für heute gilt unser Dank wie immer den Eltern und den Familien für die großartige Unterstützung in der Halle und den Fahrdiensten. Weiter geht’s für die HSG Ilm-Kreis dann am letzten Novemberwochenende mit der Zwischenrunde der Mini-WM. Dann geht es für uns als Island gegen Kroatien (Wölfe Erfurt I), Ungarn (Wölfe Erfurt II) und Montenegro (Altenburger Land I). Der genaue Termin und Spielort stehen noch nicht fest. Nach einer etwas kürzeren Weihnachtspause geht es für uns dann am Wochenende 17./18.01.2026 in der Regionsoberliga weiter.

(SK)